Weht genug Wind im Odenwald?

Das Main-Echo versucht mit seinem Artikel vom 25.02.2022 unserer Bürgerinitiative die Glaubwürdigkeit abzusprechen. Behauptet wird, dass unser „zentrales“ Thema die Windhöffigkeit im Landkreis wäre und stellt diese in einem „Faktencheck“ in ein gutes Licht. Dass die Naturzerstörung unser zentrales Thema ist, hatten wir anscheinend vergeblich versucht, dem Journalisten klar zu machen.

Wir haben nun zunächst auf den Online-Seiten des Main-Echos mit den folgenden Kommentaren reagiert …


Kommentar IK zu Main-Echo-Artikel vom 24.02.2022

Zunächst möchten wir klar stellen: Die Windhöffigkeit ist NICHT unser zentrales Thema! An erster Stelle steht die unglaubliche Naturzerstörung – was ich im Gespräch mit Herrn Zahn (dem Verfasser dieses Artikels) immer wieder betont habe. Zu einem ordentlichen und neutralen Faktencheck gehören zudem auch die Fakten, die nicht zur gewünschten Diffamierung unserer BI beitragen. Einmal abgesehen davon, dass sich der „Faktencheck“ nur auf ca. 5% unseres „Flugblattes“ bezieht, sind selbst dort nicht alle Fakten berücksichtigt, die diesen Bereich abdecken. Wären denn die massiven Fehlbeträge der Bilanzen der „Green City Energy Windpark Bayerischer Odenwald GmbH & Co.KG“ (s. Abbildung) bei einem Faktencheck nicht auch aufzuzeigen gewesen? Selbst in den Bilanzen werden die Fehlbeträge mit dem schwachem Windaufkommen begründet. Das haben Sie wohl vergessen oder es hat nicht mehr auf die Seite gepasst, oder? Schade, Herr Zahn, dass auch Sie offensichtlich jegliche journalistische Neutralität verloren haben und stumpf den Profiteuren dieses Projektes nachplappern. Dieser Artikel ist ein wirklich alberner Versuch uns die Glaubwürdigkeit abzusprechen.


Kommentar DW zu Main-Echo-Artikel vom 24.02.2022

Tolle Lobbyarbeit

Schade, dass Herr Zahn nichts von Stromerzeugung versteht und nur die immer wieder zur Irreführung verwendeten Begriffe und Argumente der Windkraftindustrie unkritisch reflektiert.

Er hat leider nicht verstanden, dass es bei der Stromerzeugung nicht auf langfristige Daten oder rechnerische oder Durchschnittswerte ankommt, sondern ausschließlich auf die sekundengenaue Erzeugung von Strom in dem Moment, in dem er gebraucht wird. Am 23.11.2021 haben die 14 WKAen im Landkreis 15:45Uhr zusammen sogar nur 1 KWh erzeugt. Damit kann nicht mal ein einziger Haushalt ausreichend mit Strom versorgt werden. Ein Verbraucher braucht keinen rechnerisch oder durchschnittlich ermittelten Strom, sondern immer dann, wenn er ihn braucht. Deshalb muss jedes Windrad durch ein zuverlässiges Kraftwerk gepuffert werden – oder der Ofen bleibt aus. Die viel größeren industriellen Verbraucher werden von Herrn Zahn gar nicht erst angesprochen.

Stromspeicher für den benötigten Strom gibt es nicht. Diese Speicher müssten übrigens mit Überschusswindstrom, der für den Verbrauch nicht gebraucht wird, aufgefüllt werden. Um so viel Strom zu erzeugen müsste der Landkreis mit Windrädern zugepflastert werden. Wenn aber kein Wind weht, helfen auch hunderte weitere Windräder nichts.

Die Volllaststunden von Baden-Württemberg (1875) zeigen nur, dass auch diese miserabel sind: konventionelle Kraftwerke erreichen bis zu 8600 Volllaststunden. Sie erzeugen immer dann zuverlässig Strom, wenn er gebraucht wird.

Die von der Windkraftindustrie immer so gerne genannte „Leistung“ der WKAen ist ein rein theoretischer Wert, die in der Praxis nie erreicht wird. Die Graphik „Auslastung Windkraft im Landkreis Miltenberg“ zeigt dies eindrücklich: nur an ca. 10% der Betriebstagen werden mehr als 50% der Nennleistung erreicht, an ganz wenigen Tagen maximal ca. 80% (bei Sturm), 100% nie.

Die Verluste des Windparks Odenwald sind im Bundesanzeiger öffentlich zugänglich. Die muss sich Herr Zahn nur einfach nur mal ansehen.


Zeitungsartikel Main-Echo vom 25.02.20222